Defi mit EKG-Anzeige
Defibrillatoren mit EKG-Anzeige
Automatische externe Defibrillatoren (AEDs) gibt es inzwischen in allen Formen und Farben. Die Grundfunktion der AED-Geräte ist dabei immer dieselbe: bei einem Herzkreislaufstillstand wird der Herzrhythmus eines Patienten gemessen, analysiert und wenn notwendig wird die Abgabe eines Schocks initiiert, um den Herzschlag wieder in den korrekten Rhythmus zu bringen.
Alle Defibrillatoren messen das Elektrokardiogramm (EKG) des Patienten und werten dieses aus. Wird ein schockbarer Rhythmus festgestellt, dann wird der AED einen Schock auslösen oder den Anwender zum Auslösen auffordern. Die Daten der gesamten Reanimation und somit auch den Verlauf des EKGs wird der Defibrillator normalerweise speichern und diese steht später zur eventuellen Auswertung bereit.
Einige spezielle Defibrillatoren verfügen zusätzlich auch über eine EKG-Anzeige. Hierbei wird das Elektrokardiogramm des Patienten in Echtzeit auf einem Display wiedergegeben.
Wer braucht einen Defibrillator mit EKG-Anzeige?
Bei der EKG-Anzeige auf einem Display handelt es sich um eine Funktion, welche gewöhnlich ausschließlich von professionellen Ersthelfern genutzt wird. Laien können das EKG meist nicht lesen und die Erfahrung zeigt, dass diese zusätzlichen Daten eigentlich nur Verwirrung stiften. Für professionelle Helfer bietet das EKG jedoch wertvolle Informationen. Ein Defi mit EKG-Anzeige ist daher etwas für Ärzte, Ambulanzpersonal und andere speziell geschulte Notfallhelfer.
Welchen Nutzen bietet ein EKG-Display?
Das Elektrokardiogramm im Display des Defibrillators gibt dem professionellen Ersthelfer wertvolle Informationen zum Zustand des Patienten. Der AED selbst entscheidet nur, ob ein gemessener Rhythmus schockbar oder nicht schockbar ist und nur bei sehr spezifischen EKG-Linien, wie z.B. dem Kammerflimmern, wird ein Schock ausgelöst. Der geschulte Notfallhelfer kann das angezeigte EKG lesen und unabhängig vom Defibrillator Schlüsse zum vorliegenden Notfall ziehen. Weitere EKG-Rhythmen sind z.B. ein Vorhofflattern, ein Sinusrhythmus (der normale Herzrhythmus des Menschen) oder eine Asystolie (keine Herz-Aktivität). Der Anwender kann somit entscheiden, ob eventuell weitere Hilfemaßnahmen, wie z.B. die Gabe von Medikamenten, notwendig und sinnvoll sind.
Defibrillatoren mit manueller Übersteuerung - ein Spezialfall
Eine eigene Kategorie für sich sind AED-Geräte mit manueller Übersteuerung. Das sind Defibrillatoren die über ein EKG-Display verfügen und zusätzlich die Möglichkeit des manuellen Eingreifens in die Defibrillation bieten. Der professionelle Ersthelfer beobachtet das Elektrokardiogramm auf der AED-Anzeige und entscheidet selbst wann der notwendige Schock ausgelöst werden soll. Der geschulte Anwender kann so den idealen Moment in der Herzfrequenz abpassen, in welcher der Energiestoß die größtmögliche Wirkung erzielen kann.
Manuelle Defibrillatoren sind immer auch in der normalen AED-Option einzusetzen. Der Anwender kann entsprechend selbst entscheiden ob der Defibrillator sein automatisches Protokoll durchlaufen soll, oder ob ein manuelles Eingreifen erwünscht ist. Diese Auswahl muss gewöhnlich direkt mit dem Einschalten des Gerätes getroffen werden.
Bei Defibrillatoren mit manueller Schock-Funktion sind die Einstellungen nicht nur auf diese beiden Optionen begrenzt. Häufig können eine Vielzahl an Einstellungen bezüglich Schockstärke, Audioausgaben und manchmal sogar Spracheinstellungen auf die eigenen Ansprüche hin angepasst werden. Manche AEDs mit manueller Übersteuerung bieten zusätzlich noch die Option zur reinen EKG-Überwachung (z.B. Physio-Control Lifepak 1000 SE) an. Das bedeutet, hier können mit Hilfe eines EKG-Kabels normale EKG-Elektroden, welche in der Regel um vieles günstiger sind als Defibrillationselektroden, zu Überwachungszwecken verwendet werden. Sollte dann doch eine Defibrillation notwendig sein, müssen die Elektroden allerdings gegen Defi-Elektroden getauscht werden.